07.12.2016

Gold, Macht, Weltenwandel / Cie. Freaks und Fremde auf der Suche nach ELDORADO 08.12.2016

Cie. Freaks und Fremde unternahm zusammen mit der JuWie Dance Company eine dreimonatige Theaterexpedition nach Kolumbien, dem Ursprungsort des Eldorado-Mythos. Sie machten sich auf die Suche nach verlorenen Paradiesen, im Gepäck die „Traurigen Tropen" von Claude Levi-Strauss und „Die offenen Wunden Lateinamerikas".
In ihrem neuen Stück stellt die Compagnie Freaks und Fremde keine geringere Frage als diese „Wie wollen wir leben? Welchem Eldorado streben wir entgegen und welchen Preis sind wir bereit zu zahlen?"

08. Dezember 2016 um 20.00 Uhr
Societaetstheater Dresden

 
Das Gold und das Silber Amerikas waren die Schlüssel, die in der Renaissance die Tore des Paradieses und die Pforten der Märkte Europas öffneten. Gefahrenumwobene Gebiete voll dichten Urwalds stachelten die Sehnsucht und die Gier der Konquistadoren an. Der Mythos vom Eldorado als Herrscher des Geldes entstand. Von Gold waren die Straßen und Häuser seines Reiches. Ein Paradies auf Erden, eine Blendung, die dem Betrachter gleißend das tatsächlich Wunderbare verbarg.




Die Lagune von Guatavita war der heilige See der Muisca-Indiander. Um diese Lagune rankt sich der Mythos von Eldorado, dem sagenhaften Goldland. Der Muisca-König wurde hier gekrönt und von seinem Volk als neuer Herrscher verehrt. Er opferte Goldgefäße, die an den Grund der Lagune sanken. Die Spanier hörten von diesen Sagen, oder haben sie sie selbst erdichtet? Mit Äxten und Picken schlugen sie einen riesigen Keil in die Landschaft, um den See zu entwässern, hunderte Indianer starben bei dieser Arbeit - das Gold fanden sie nicht. Eldorado, das Goldland, wurde von nun an an immer neuen Orten in Südamerika gesucht ... Eine endlose Geschichte nahm ihren Lauf, das Gold wechselte seine Farbe und Beschaffenheit - Silber, Zucker, Kautschuk, Kaffee, Kohle, Öl ... Eine Geschichte, die weit in unsere Zeit und unser Leben hineinreicht ...
 


Diese Produktion entstand im Rahmen eines mehrjährigen Residenzprogramms, das die Cie. Freaks und Fremde mit dem Societaetstheater Dresden verbindet, sie wird gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, der Landeshauptstadt Dresden und der Stiftung Kunst und Kultur der Ostsächsischen Sparkasse Dresden.



Pressestimmen:
» Gier plus Inquisition haben nicht nur tiefe Spuren hinterlassen, sondern letztlich ganze Kulturen weitestgehend domestiziert – ein bleibendes Trauma in ganz Lateinamerika. Das prangert der Abend schwungvoll leichtfüßig, aber tiefschürfend an, ohne je belehrend zu wirken. « (Dresdner Neueste Nachrichten)

» Der Mensch steht immer im Mittelpunkt, klein, hilflos voller Fehler. Aber er ist immer in der Lage, das Leben zu zelebrieren […] Das hilft, für den Moment wenigstens. So gesehen sind Freaks und Fremde wunderbare Trostspender. « (DRESDNER)

» Freaks und Fremde, im vorigen Jahr ausgezeichnet mit dem honorigen Dresdner Kunstpreis, gehören zu den anspruchsvollsten Darstellern der überschaubaren Freien Szene in der Stadt. Sie lieben es, die Ausdrucksmittel zu mischen, Szenen mit Schauspiel, Puppentheater, Tanz revuehaft aneinanderzureihen. « (SZ)

https://vimeo.com/184981047
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