17.03.2016

ENTE, TOD UND TULPE in Berlin und Zollbrücke

ENTE, TOD UND TULPE nach dem Buch von Wolf Erlbruch.
Nach einiger Zeit Enthaltung ist diese wunderbare Inszenierung, die in Zusammenarbeit mit dem Theater Couturier Berlin entstand wieder zu sehen. Zwei Spieler, zwei Puppen, drei Schnüre, eine Waschschüssel und eine geniale Musikerin bringen das schlichte, berührende und philosophische Buch von Wolf Erlbruch kongenial auf die Bühne. 
18./19.März 2016 um 19.00 Uhr 
Schaubude Berlin
20.März 2016 um 16.00 Uhr 
Theater Am Rand Zollbrücke

Regie: Jörg Lehmann 
Musik: Marie Elsa Drelon
Puppen: Sabine Köhler 
Kostüm: Gabi Keuneke
Lichtdesign: Klaus Dust / Josia Werth
Produktionsfotos: Markus Lieberenz 
Spiel: Martina Couturier und Heiki Ikkola
Produktion: Theater Couturier
Vielen Dank an das Weite Theater Berlin, die Hochschule für Schauspielkunst “Ernst Busch” Berlin, an Wolf Erlbruch, Oleg Zhukowski, Markus Joss und Jürgen Becker.
Die Inszenierung erhielt den Ikarus-Theaterpreis Berlin und war beim Augenblickmal-Festival Berlin als eine der herausragendsten fünf deutschsprachigen Inszenierungen für Kinder zu sehen. Gastspiele führten die Inszenierung zu Theatern und Festivals in ganz Deutschland, in die Schweiz, nach Österreich, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Liechtenstein, Russland und Indien. 
PRESSERESONANZ
“Mit Gevatter ist gut gründeln. … Die Ente ist so groß, wie der Arm von Puppenspieler Heiki Ikkola lang ist, sie ist ein schlankes Tier mit langem Hals und entschlossenem Schnabel. Mit seiner Mimik unterstreicht Ikkola die ausgelassenen Bewegungen der Entenpuppe, die er in die Plastikschüssel, also den Teich, taucht. Ein roter Faden, der quer über die Bühne gespannt ist, stellt die Wasseroberfläche dar, unter der die Ente ausgiebig gründelt. Nichts ist anfangs zu spüren von dem traurigen Thema, um das es in dem Kinderbuch “Ente, Tod und Tulpe” von Wolf Erlbruch geht. Martina Couturier und Heiki Ikkola nähern sich seiner Umsetzung behutsam dem Thema Sterben und macht es im Stück für Kinder ab fünf Jahren verständlich. Bis der lauernde Tod wirklich auftritt, sehen sie der Ente beim Skelett, vor dem sich ein kleiner Junge vor der Aufführung noch fürchtete. – Die Ente kostet ihr Leben aus und zeigt dem Tod, wie das geht. Er muss mit ihr gründeln, und als er danach vor Kälte zittert, reibt ihn die Ente trocken und kuschelt sich an ihn, um ihn zu wärmen. … Und als sie dem Tod Urlaubsbilder zeigt – Ente auf Eiffelturm, Ente am Meer – ist auf jedem Foto auch der kleine karierte Kittel zu sehen. Der Tod war immer da. Musikalisch zart untermalt werden die vielen schönen Szenen dieses Stückes von Marie Elsa Drelon. – Am Ende wärmt der Tod die Ente, wiegt sie in seinen Armen. “Jetzt ist die Ente gestorben”, sagt ein kleines Mädchen. Es klingt nicht traurig, eher nach ’so ist das Leben’. Als letztes ist ein Diabild zu sehen: die Ente am Strand, den Schnabel im Wind. Das Leben nach dem Tod als ewiger Tag am Meer.” (Berliner Zeitung)
“Eine der schönsten Inszenierungen der Saison.” (Zitty)
“Tatsächlich genügen Schau- und Puppenspieler Heiki Ikkola wenige Minuten und Handgriffe, um die Stoffente auf seinem Arm plastisch werden zu lassen – nicht als irgendwie archetypisches Entenklischee, sondern beglückenderweise als echte Individualistin, die einen mit ihren tierischen Macken genauso in den Bann zieht wie mit ihrer infektiösen Leichtigkeit des Seins. … Zum anderen vermag die Produktion aufgrund ihres ästhetischen Zugriffs zu überzeugen. Ganz selbstverständlich auf ihre jungen Zuschauer vertrauend und ohne also überflüssige Erklärungen abzugeben, changieren die Akteure hier zwischen Schau- und Puppenspiel. … Diese ästhetische Entscheidung, statt Illusionstheater zu spielen jeden Handgriff und damit auch jede Emotion auf der Bühne als hergestellt zu zeigen, ermöglicht den Zuschauern zum einen die nötige die Distanz, um aus der Identifikation immer mal wieder zum angesichts des Theams tröstlich entlastenden Draufblick zu gelangen. Gleichzeitig wird, ganz spielerisch und angenehm beiläufig, die Genrevielfalt des Mediums mitsamt der Bühnentechnik offen gelegt. Schauspiel, Puppenspiel, Musik: Alles Theater, sagt diese Produktion. Und was für welches!” (Nachtkritik von Christine Wahl)
“Ganz einfach sind die Mittel, mit denen Martina Couturier und Heiki Ikkola schon Fünfjährigen die Endlichkeit allen Lebens vermitteln: Zwei Handpuppen, ein paar Seile, ein Halbdutzend Requisiten, mehr brauchen die beiden Darsteller nicht, um die behutsame Annäherung zwischen der lebenslustigen Ente und dem gar nicht so furchtbaren Tod zu schildern.” (Website des Goethe Instituts)